Discussion:
KreisRINGfundament?
(zu alt für eine Antwort)
Karl Höffner
2006-04-06 14:01:56 UTC
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Hallo,

wie groß darf eigentlich bei einem Kreisringfundament
(Aussendurchmesser 9,00 m, Innendurchmesser 8,00m) die klaffende Fuge
sein?
Für ein Kreisfundament findet sich in der DIN1054 die Angabe e kleiner
0,59 x r (=Radius).
Für ein KreisRINGfundament sieht das doch anders aus?

MFG

Karl
Alfred Flaßhaar
2006-04-06 15:20:40 UTC
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Post by Karl Höffner
Hallo,
wie groß darf eigentlich bei einem Kreisringfundament
(Aussendurchmesser 9,00 m, Innendurchmesser 8,00m) die klaffende Fuge
sein?
Für ein Kreisfundament findet sich in der DIN1054 die Angabe e kleiner
0,59 x r (=Radius).
Für ein KreisRINGfundament sieht das doch anders aus?
Ja, das ist richtig. In dem schönen alten Buch von Jahr "Die
Fabrikschornsteine..." findet man auf Seite 80 eine Tabelle der
Kernweiten und darin auch für Außenring/Innenring (Radien R und r):

erste Kernweite (Nullinie am Querschnittsrand) 0,25*R*(1+r^2/R^2)

zweite Kernweite (Nullinie durch den Querschnittsschwerpunkt
0,47*R+0,29*r

Freundliche Grüße,

Alfred Flaßhaar
Jürgen Brandt
2006-04-07 01:45:19 UTC
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Post by Alfred Flaßhaar
Post by Karl Höffner
Für ein Kreisfundament findet sich in der DIN1054 die Angabe e kleiner
0,59 x r (=Radius).
Für ein KreisRINGfundament sieht das doch anders aus?
Ja, das ist richtig. In dem schönen alten Buch von Jahr "Die
Fabrikschornsteine..." findet man auf Seite 80 eine Tabelle der
erste Kernweite (Nullinie am Querschnittsrand) 0,25*R*(1+r^2/R^2)
zweite Kernweite (Nullinie durch den Querschnittsschwerpunkt 0,47*R+0,29*r
Freundliche Grüße,
Alfred Flaßhaar
Ist für die zweite Kernweite eine Einschränkung für r/R oder sonstwie
angegeben? 0.47*R + 0.29*r muss >= 0.59 x R sein.

Gruß
Jürgen Brandt
Alfred Flaßhaar
2006-04-07 06:44:35 UTC
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(...)
Post by Jürgen Brandt
Post by Alfred Flaßhaar
erste Kernweite (Nullinie am Querschnittsrand) 0,25*R*(1+r^2/R^2)
zweite Kernweite (Nullinie durch den Querschnittsschwerpunkt
0,47*R+0,29*r Freundliche Grüße,
Alfred Flaßhaar
Ist für die zweite Kernweite eine Einschränkung für r/R oder sonstwie
angegeben? 0.47*R + 0.29*r muss >= 0.59 x R sein.
Es gilt nur die "natürliche" Bedingung r<R. Also muß gelten
0,25*R*(1+r^2/R^2)<0,47*R+0,29*r. Davon kann man sich u. a. mit Hilfe
einer graphischen Darstellung überzeugen. Z. B. setze man R=1
(Längeneinheit) und prüfe die Ungleichung im Intervall 0<r<1. Oder
verstehe ich Deine Frage falsch? Woher hast Du "0,59*R und 0.47*R +
0.29*r >= 0.59 x R"?

Gruß, Alfred Flaßhaar
Jürgen Brandt
2006-04-07 08:08:04 UTC
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Post by Alfred Flaßhaar
Post by Jürgen Brandt
Post by Alfred Flaßhaar
erste Kernweite (Nullinie am Querschnittsrand) 0,25*R*(1+r^2/R^2)
zweite Kernweite (Nullinie durch den Querschnittsschwerpunkt
0,47*R+0,29*r Freundliche Grüße,
Alfred Flaßhaar
Ist für die zweite Kernweite eine Einschränkung für r/R oder sonstwie
angegeben? 0.47*R + 0.29*r muss >= 0.59 x R sein.
Es gilt nur die "natürliche" Bedingung r<R. Also muß gelten
0,25*R*(1+r^2/R^2)<0,47*R+0,29*r. Davon kann man sich u. a. mit Hilfe
einer graphischen Darstellung überzeugen. Z. B. setze man R=1
(Längeneinheit) und prüfe die Ungleichung im Intervall 0<r<1. Oder
verstehe ich Deine Frage falsch? Woher hast Du "0,59*R und 0.47*R +
0.29*r >= 0.59 x R"?
Gruß, Alfred Flaßhaar
Bei r = 0, Vollkreis, ist die zweite Kernweite 0.59*R, nach der von dir
gegebenen Formel wird 0.47*R + 0.29*0 = 0.47*R <> 0.59*R.
Bei r = 0.4*R wird die zweite Kernweite nach der von dir angegebenen
Formel 0.47*R + 0.29*0.4*R = 0.586*R ~ 0.59*R

Bei einem Kreisring ist die zweite Kernweite immer > 0.59*R, wenn die
klaffende Fuge bis zum Schwerpunkt des Kreisringes verläuft.

Für ein Schornsteinfundament wird man in der Regel nicht mit sehr
kleinen r/R arbeiten, ich denke dass die Formel eine gute Näherung
für ausreichend große r/R ist.

Jürgen
Georg Matejko
2006-04-07 19:31:30 UTC
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Post by Karl Höffner
Hallo,
wie groß darf eigentlich bei einem Kreisringfundament
(Aussendurchmesser 9,00 m, Innendurchmesser 8,00m) die klaffende Fuge
sein?
Für ein Kreisfundament findet sich in der DIN1054 die Angabe e kleiner
0,59 x r (=Radius).
Für ein KreisRINGfundament sieht das doch anders aus?
MFG
Karl
Hallo Karl,

ich habe nur das posting in dsa gesehen.- Dort habe ich andere Formeln
für die Kernweiten gepostet.

Wie geht das noch mit Verweisen auf postings? news://news.individual.de:119/***@individual.net
So richtig?

Georg
--
Georg Matejko

Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de
Georg Matejko
2006-04-07 19:33:28 UTC
Permalink
Georg Matejko schrieb: news://news.individual.de:119/***@individual.net

... und news://news.individual.de:119/***@individual.net

Grüße
Georg
--
Georg Matejko

Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de
frank paulsen
2006-04-07 19:54:44 UTC
Permalink
Post by Georg Matejko
So richtig?
ganz schlechte idee, da dann nur die leute zugriff auf den artikel
haben, die auch ueber einen nin-account verfuegen, der fuer
privatleute kostenpflichtig ist. dazu kommt noch, dass deine
schreibweise nicht konform zu RFC 1738 ist.

sinnvoller ist die angabe der message-id in der form
<***@individual.net>
die jeder halbwegs zeitgemaesse client zum aufsuchen des artikels
verwenden kann.
--
frobnicate foo
Alfred Flaßhaar
2006-04-08 06:34:52 UTC
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(...)

Hallo Georg,

die von Dir zitierte Formel für die zweite Kernweite liegt in den
Bereichen r/R~0 und r/R ~1 gering über den Werten, wie sie sich aus der
Formel von Jahr ergeben. Im mittleren Bereich ergeben sich fast
identische Werte. Anscheinend ist Deine Formel etwas genauer als die
von Jahr angegebene Interpolationsformel. Hast Du eine Quellenangabe,
ich bin sehr interessiert.

Freundliche Grüße,

Alfred Flaßhaar
Jürgen Brandt
2006-04-09 04:51:00 UTC
Permalink
Post by Alfred Flaßhaar
(...)
Hallo Georg,
die von Dir zitierte Formel für die zweite Kernweite liegt in den
Bereichen r/R~0 und r/R ~1 gering über den Werten, wie sie sich aus der
Formel von Jahr ergeben. Im mittleren Bereich ergeben sich fast
identische Werte. Anscheinend ist Deine Formel etwas genauer als die von
Jahr angegebene Interpolationsformel. Hast Du eine Quellenangabe, ich
bin sehr interessiert.
Freundliche Grüße,
Alfred Flaßhaar
Die Beziehungen zur Berechnung von e sind eigentlich
einfach herzuleiten:

Alle nachfolgenden Angaben beziehen sich auf den Halbkreis

Flächenermittlung mit Ra und Ri
Flächenschwerpunkt mit Ra und Ri

Schwerpunktermittlung für Restfläche mittels Satz von Steiner

Trägheitsmoment für Ra und Ri
Gesamtträgheitsmoment aus I,Ra - I,Ri - Restfläche*Gesamtschwerpunkt^2

Widerstandsmoment Wu = Gesamt I / Schwerpunktsabstand Restfläche

aus der Bedingung: F / A rest - F*z / Wu = 0
z = Wu / A rest

e = Schwerpunkt der Restfläche + z

Getestet für Ra = 1.00 und 0.95 > Ri > 0.15

Ich hoffe es ist kein Fehler vorhanden, den dürft Ihr dann behalten.

Die Werte stimmen mit denen von Georg überein.

Anbei noch ein kleines Basic Programm:
CLS
pi = 3.141592654#
FOR i = 20 TO 95 STEP 5
ri = i / 100
ra = 1
sa = 4 * ra / 3 / pi
si = 4 * ri / 3 / pi
Aa = pi * ra ^ 2 / 2
Ai = pi * ri ^ 2 / 2
Sai = (Aa * sa - Ai * si) / (Aa - Ai)
Aai = Aa - Ai
Ia = pi * ra ^ 4 / 8
Ii = pi * ri ^ 4 / 8
Iai = Ia - Ii - Aai * Sai ^ 2
Wu = Iai / Sai
z = Wu / Aai
e = z + Sai
PRINT ri, ra, e
NEXT i

Jürgen Brandt
Georg Matejko
2006-04-09 13:49:39 UTC
Permalink
Post by Alfred Flaßhaar
Hallo Georg,
die von Dir zitierte Formel für die zweite Kernweite liegt in den
Bereichen r/R~0 und r/R ~1 gering über den Werten, wie sie sich aus der
Formel von Jahr ergeben. Im mittleren Bereich ergeben sich fast
identische Werte. Anscheinend ist Deine Formel etwas genauer als die von
Jahr angegebene Interpolationsformel. Hast Du eine Quellenangabe, ich
bin sehr interessiert.
Freundliche Grüße,
Alfred Flaßhaar
Hallo Alfred,

ich habe "meine" Formeln und die Linearisierung für k2 mal mit Excel
ausgewertet und auch als Diagramm dargestellt:

http://www.matejko.de/ext_pic/Kernweiten%20Kreisringe.htm

Mas sieht, dass die Linearisierung von k2 im Bereich realistischer Werte
die genauere Kurve für k2 quasi tangiert.

Nach längerem Suchen habe ich sogar die Quelle wiedergefunden: Mein
altes Grundbauskriptum!

Loading Image...

Seit ca. 23 Jahren konnte ich mich nicht davon trennen. ;)

Es zeigt sich, dass der ehrwürdige Herr Prof. Anton Weißenbach, wie oft
bewiesen, einer der gründlichsten Hochschullehrer war. Danke auch an
meine anderen Hochschullehrer. Ich habe immer sehr bewundert, dass die
meisten von Ihnen in den Nachkriegsjahren ihre Professuren auf
Handwerksausbildungen und ähnlichen praktischen Erfahrungen fundiert
hatten. (Das musste mal gesagt sein, danke für Euer Veständnis.)

Schönen Sonntag noch
Georg
--
Georg Matejko

Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de
Georg Matejko
2006-04-10 20:37:17 UTC
Permalink
Post by Georg Matejko
Es zeigt sich, dass der ehrwürdige Herr Prof. Anton Weißenbach, wie oft
bewiesen, einer der gründlichsten Hochschullehrer war. Danke auch an
meine anderen Hochschullehrer. Ich habe immer sehr bewundert, dass die
meisten von Ihnen in den Nachkriegsjahren ihre Professuren auf
Handwerksausbildungen und ähnlichen praktischen Erfahrungen fundiert
hatten. (Das musste mal gesagt sein, danke für Euer Veständnis.)
Das ist kein Nachruf. Ich hoffe, er erfreut sich bester Gesundheit. Ich
bitte ganz dringend um Entschuldigung, wenn das so klang. Gemeint war
nur, dass er Emeritus ist.

Glücklicherweise habe ich gerade noch einen
Fortbildungsveranstaltungshinweis für den 8.Mai gefunden, es scheint ihm
tatsächlich gut zu gehen.

Georg
--
Georg Matejko

Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de
Karl Höffner
2006-04-09 14:07:18 UTC
Permalink
Post by Karl Höffner
Hallo,
wie groß darf eigentlich bei einem Kreisringfundament
(Aussendurchmesser 9,00 m, Innendurchmesser 8,00m) die klaffende Fuge
sein?
Für ein Kreisfundament findet sich in der DIN1054 die Angabe e kleiner
0,59 x r (=Radius).
Für ein KreisRINGfundament sieht das doch anders aus?
MFG
Karl
Ich danke Euch recht herzlich für Euere Antworten.
Ich bin mittlerweise auch fündig geworden:
Im Betonkalender 1969 I, S.249 befindet sich eine sehr schöne Tabelle,
aus der ersichtlich wird, ab wann die Gründungsfuge unzulässig weit
klafft.
Im Gegensatz zum Vollkreis (e<0,59 x r) sind beim KreisRING größere
Exzentrizitäten e zulässig.

MFG

Karl
Jürgen Brandt
2006-04-09 18:45:35 UTC
Permalink
Post by Karl Höffner
Ich danke Euch recht herzlich für Euere Antworten.
Im Betonkalender 1969 I, S.249 befindet sich eine sehr schöne Tabelle,
aus der ersichtlich wird, ab wann die Gründungsfuge unzulässig weit
klafft.
Im Gegensatz zum Vollkreis (e<0,59 x r) sind beim KreisRING größere
Exzentrizitäten e zulässig.
MFG
Karl
Beachte bitte, dass die hier und in der Literatur gemachten Angaben
für ein steifes Fundament und auch für einen steifen Baugrund gelten.

Für "weiche" Fundamente und Bodenschichten sieht es u.U. erheblich
anders aus.

Jürgen
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