Discussion:
Wie funktioniert Unterwasser-Schweißen...
(zu alt für eine Antwort)
Michael Dahms
2006-03-02 07:13:55 UTC
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Kann mir mal einer sagen, wie Unterwasser-Schweißen funktioniert?
Kannst Du mir sagen, warum Du die Frage in dsp stelltst und nicht in
dsim? Ich leite mal um.
Hab neulich einen Bericht darüber gesehen. Der Taucher meinte ganz lapidar
im Nebensatz -- "dann schrauben wir halt mal den Strom höher". Da musste
ich stutzen. Wenn da riesige Ströme fließen -- und dann auch noch im
Salzwasser...
Unterwasserschweißen ist üblicherweise Schweißen mit Stabelektrode. Da,
wo der Lichtbogen brennt, ist kein Wasser mehr. Das Hauptproblem ist die
thermische Zersetzung des Wassers und der daraus resultierende Eintrag
von Wasserstoff ins Schweißgut.
Könnte mir vorstellen, dass man irgendwie einen Lichtbogen dazu benutzt --
nur wie geht's genau?
http://images.google.de/images?hl=de&q=Unterwasserschwei%C3%9Fen sollte
zur Illustration reichen.

Michael Dahms
Michael Dahms
2006-03-02 07:16:32 UTC
Permalink
Und ist der Bogen erstmal gezuendet, entwickelt er sowieso genug
Hitze, dass er sich effektiv nicht mehr in Wasser, sondern in
Wasserdampf befindet.
Eher Plasma.
Da ist dann gar kein nennenswerter Unterschied
mehr zum Schweissen an Luft. Und wenn das nicht von alleine klappt,
muss man halt die Schutzgas-Zufuhr beim Aufziehen des Bogens gehoerig
weit aufdrehen, um das Wasser abzudraengen.
Schutzgas-Zufuhr beim Schweißen mit Stabelektrode? Du verwechselt da
wohl was.

Michael Dahms

x'f'up2 de.sci.ing.misc
frager
2006-03-02 10:51:48 UTC
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Dem Frager geht es sicherlich um die Lebensgefahr für den Schweißer.
Das sind alles niederohmige Verbindungen. Also ist zum Fließen hoher
Ströme keine hohe Spannung erforderlich. Wegen dieser geringen
Spannung existiert auch keine Gefahr für den Taucher, denn der Strom,
der duch den Taucher fließt wird durch den Widerstand des Tauchers und
die abgegriffene Spannung bestimmt. Dazu kommt noch, daß der Taucher
im isolierenden Taucheranzug steckt.
Uwe Hercksen
2006-03-03 14:39:19 UTC
Permalink
Post by frager
Dem Frager geht es sicherlich um die Lebensgefahr für den Schweißer.
Das sind alles niederohmige Verbindungen. Also ist zum Fließen hoher
Ströme keine hohe Spannung erforderlich. Wegen dieser geringen
Spannung existiert auch keine Gefahr für den Taucher, denn der Strom,
der duch den Taucher fließt wird durch den Widerstand des Tauchers und
die abgegriffene Spannung bestimmt. Dazu kommt noch, daß der Taucher
im isolierenden Taucheranzug steckt.
Hallo,

nein, auf einen isolierenden Taucheranzug kann man sich da nicht
verlassen. Oft haben Hände und Teile des Kopfes direkten Wasserkontakt.
Da benutzt man schon Schweisstrafos mit beschränkter Leerlaufspannung
speziell für solche Einsätze. Zum Elektrodenwechsel unter Wasser wird
der Trafo von der Hilfsmannschaft über Wasser abgeschaltet.

Bye
Christian Hoffmann
2006-03-05 13:53:51 UTC
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Post by Uwe Hercksen
Hallo,
nein, auf einen isolierenden Taucheranzug kann man sich da nicht
verlassen. Oft haben Hände und Teile des Kopfes direkten Wasserkontakt.
Da benutzt man schon Schweisstrafos mit beschränkter Leerlaufspannung
speziell für solche Einsätze. Zum Elektrodenwechsel unter Wasser wird
der Trafo von der Hilfsmannschaft über Wasser abgeschaltet.
Zugelassen sind für Unterwasserarbeiten nur Gleichstromquellen
mit begrenzter Leerlaufspannung (normalerweise 65V). Taucher
sind schon harte Kerle... ;-)

Die Stabelektroden werden zur Verbesserung der Schweissnahtqualität
und zum Schutz des Taucher mit einem wasserabweisenden Lack lackiert.


Gruß:

Christian (Der beim Unterwasserschweissen immer ganz fasziniert
zugeschaut hat)
Nick Müller
2006-03-06 01:48:28 UTC
Permalink
Post by Christian Hoffmann
Zugelassen sind für Unterwasserarbeiten nur Gleichstromquellen
mit begrenzter Leerlaufspannung (normalerweise 65V). Taucher
sind schon harte Kerle... ;-)
Sind das nicht 45V und mit S-Kennzeichen. Zulassung für Schweißen in
engen Räumen (Kesselschweißen)?

Nick
--
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Christian Hoffmann
2006-03-06 08:05:18 UTC
Permalink
Post by Nick Müller
Post by Christian Hoffmann
Zugelassen sind für Unterwasserarbeiten nur Gleichstromquellen
mit begrenzter Leerlaufspannung (normalerweise 65V). Taucher
sind schon harte Kerle... ;-)
Sind das nicht 45V und mit S-Kennzeichen. Zulassung für Schweißen in
engen Räumen (Kesselschweißen)?
Nicht unbedingt. Unterwasser darf nur mit Gleichstrom und speziell
dafür zugelassenen Stromquellen elektrisch geschweisst werden.

Geregelt ist das uA. in der BGV D1 §23 und §47 mit Verweis auf das
DVS Merkblatt 1812. Bei den zul. Spannungen wird uA. zwischen
Helmtauchern mit speziellen Anzügen, Maskentauchern etc.
unterschieden..

Gruß:

Christian
--
Liebe Hobbytaucher: Macht das bitte zuhause nicht nach!
Eckard Blumschein
2006-03-03 07:37:40 UTC
Permalink
Post by Michael Dahms
Unterwasserschweißen ist üblicherweise Schweißen mit Stabelektrode. Da,
wo der Lichtbogen brennt, ist kein Wasser mehr. Das Hauptproblem ist die
thermische Zersetzung des Wassers und der daraus resultierende Eintrag
von Wasserstoff ins Schweißgut.
Unter Wasser, egal ob im Wasser oder in einer Glocke, ist je nach Tiefe
der Gasdruck (Die Elektrodenummantelung erzeugt auch Gase) wesentlich
erhöht. Vor allem dies beeinträchtigt die Stabilität des Lichtbogens und
die Metallurgie des Schmelzbads.

E.
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