Post by Heiner Veelken- Abscheider/Sammler steht auf Ebene 5.000 mm.
- Unten auf Ebene 0.000 mm stehen die NH3-Umlaufpumpen.
- Ebenfalls auf Ebene 0.000 mm stehen 40 m entfernt die Verdampfer.
- Verdampfungstemperatur ungefähr -50°C und -60°C (zwei Stufen)
- Leitung von Pumpen zu Verdampfern kein Problem.
- Die Leitung von den Verdampfern zum Abscheider stellen insofern ein
Problem dar, als diese zunächst rauf auf ca. 8.000 mm muß um dann
abschließend in den Abscheider zu münden. Wenn ich mir für diese Leitung
nicht besonderes ausdenke, sehe ich die Gefahr, dass die Verdampfer
absaufen; die ganze Leitung füllt sich mehr oder weniger mit flüssigem
Kältemittel und diese hydrostatische Säule erhöht mir den Druck im
Verdampfer über den eigentlich gewünschten.
Ich muß also das Zweiphasengemisch "sauber" zurück in den Sammler
transportieren. (Mit Öl habe ich kein Problem, es ist kein Öl drinne).
Ein Standardprinzip ist das Einsetzen sogenannter "Hebebögen" oder
englisch "riser". Ich will aber auch wissen, was denn in diesen
Hebebögen genau passiert, sprich, warum diese funktionieren.
"gut sortierte Bibliothek"...eigentlich ist unsere ganz okay, aber
überall nur gediegenes Halbwissen. Nirgendwo erklärt einer, warum man
das machen soll, was man machen soll.
Ich würde mich natürlich freuen, solltest du mir deine oben genannten
Literatur-Stellen zukommen lassen können. HdK leider nur Bd. 7 verfügbar
und "Pohlmann", immer mal dran gedacht, aber dann doch nie gekauft.
Post by MGlane2269Martin Glane
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Ein paar Kopien zu faxen, wäre kein Problem, aber es geht im Handbuch der
Kältetechnik um "konventionelle" Auslegungen. Dein Problem ist allerding etwas
ungewöhnlich.
Zur Sache selber:
Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Niederdrucksammler handelt. Der
Druck im Sammler wird damit durch die Einstellung der Pressostaten für die
Verdichterregelung festgelegt. Wenn sich die Verdampfer ca. 5 m unter dem
Sammler befinden ist Verdampfungsdruck entsprechend höher.
Anders herum betrachtet: Die Einstellung der Pressostaten für die
Verdichtersteuerung muß so sein, dass sich der zur gewünschten
Verdampfungstemperatur passende Druck im Verdampfer einstellt. Dabei ist die
Höhendifferenz von 5 m zu berücksichtigen.
Das flüssige Kältemittel beginnt im Verdampfer zu sieden. Es entsteht eine
Zweiphasenströmung. Der Kältemitteldampf steigt in der Steigleitung nach oben.
So weit so gut. Das Problem liegt darin, dass er anschließend in der fallenden
Leitung durch die Flüssigkeitsströmung gegen die Auftriebskräfte des Dampfes
von + 8 m auf + 5 m nach unten "mitgerissen" werden muß. Sowas habe ich noch
nicht gebaut. Ich schätze, das lässt sich nur durch eine entsprechend hohe
Strömungsgeschwindigkeit lösen.
Die Pumen sind natürlich so auszulegen, dass sie die zusätzliche Förderhöhe
(Differenz zwischen Zulaufhöhe 5 m und Hochpunkt 8 m) bringen. Außerdem ist der
Druckverlust in der Falleitung irgendwie abzuschätzen. Druckverluste von
Zweiphasenströmungen sind, soweit ich mich erinnere, nicht ganz so einfach zu
ermitteln. Mir liegt noch irgendetwas von einem Lockhart-Martinelli-Parameter
an, der da irgendwie eingeht. Die Praktiker rechnen mit Flüssigkeitsströmung
und machen einen Zuschlag.
Was ist zu tun?
Als erstes überlegen, ob du wirklich auf 8 m rauf mußt und dann wieder runter.
Wenn es sein muß: Ich kenne jemanden, den ich fragen könnte.
Wenn es um ein konkretes Projekt geht, bekommst du sicher bei Pumpenherstellern
kompetenten Rat. Mit fällt dazu die Fa. Witt in Aachen ein.
(http://www.th-witt.com/deutsch/start_de.htm) Außerdem kenne ich noch die Herl,
die sich allerdings ziemlich zugeknöpft gibt, wenn man nicht "nach Ammoniak
riecht", sprich Anlagenbauer ist.
Martin Glane
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